So hat die GTÜ getestet
Wichtigstes Kapitel im GTÜ-Vergleichstest war die Wirkungsprüfung der Pannensets. Für die Testkandidaten galt es, einen platten 17-Zoll-Reifen mit einem 6 mm großen Durchstich am Rande der Lauffläche abzudichten und möglichst auf 2,5 bar wieder aufzupumpen. So sollte auch nach mehr als 10 Kilometern eine weitgehend risikolose Fahrt bei Tempo 80 notfalls durch wiederholtes Aufpumpen mit Hilfe des im Set enthaltenen Kompressors möglich sein. Weitere Druckmessungen nach einer Stunde und nach 24 Stunden gaben ebenfalls Aufschluss darüber, wie gut die Sets dicht gehalten haben.
Ergebnis: Keines der Sets hatte den Reifendurchstich absolut perfekt abgedichtet. Aber selbst nach einem Tag lag der Druck bei airMAN und Elastofit immer noch nahe des Ausgangswertes um 2,4 bar. Bei Terra-S zeigte das geeichte Manometer der GTÜ-Prüfer nach einer Stunde noch fahrfähige 2,013 bar, aber nach 24 Stunden nur noch 0,808 bar an. Pannex hielt nach 10 Kilometer Testfahrt noch 1,682 bar Reifendruck. Der fiel allerdings nach einer Stunde auf 1,017 bar ab und nach 24 Stunden auf den Wert Null. Slime lieferte bereits nach 10 Kilometer Fahrstrecke nur mehr bedenkliche 1,239 bar und schon nach einer Stunde mit 0,128 bar fast keinen Reifendruck mehr. Das spezielle Problem von Holts Reifen Pilot: Der Druck in der Füllflasche reichte von Haus aus nur für bestenfalls knapp 1,461 bar. Ein weiteres Aufpumpen mit Kompressor ist aber nicht möglich, da das System ausschließlich auf den Druck aus der Flasche vertraut. Zuwenig, um die Teststrecke von 10 Kilometern wirklich sicher zu absolvieren.
In weiteren Tests der GTÜ-Experten ging es unter anderem um Fragen der Qualität, der Handhabung, der Sicherheit und der Kosten. Das ResQ Tire Mobility Kit sammelte da weiter fleißig Punkte. Zum Beispiel weil es über den leistungsstärksten Kompressor im Testfeld verfügt. Oder weil Konkurrenten wie Elastofit, Pannex und slime anstelle von Druckflaschen mit eher unpraktischen von Hand zu quetschenden Dichtmittelflaschen arbeiten. Obendrein muss zum Einfüllen des Dichtmittels auch noch der Ventilkern herausgedreht werden.
Zusatzpunkte konnten die Testkandidaten auch mit Extras erzielen, wenn zum Lieferumfang etwa Warnweste, Handschuhe oder zusätzliche Beleuchtung für Einsätze bei Dunkelheit gehörten oder Adapter für den Kompressor zur Verwendung im Freizeitbereich, um Bälle, Luftmatratzen oder Fahrradreifen aufzupumpen. Zusatzpunkte, die sich im besonderen Maße die beiden Erstplatzierten, nämlich airMAN und Elastofit verdienten.
GTÜ-Tipp: Wenn Sie ein Pannenset im Auto haben, überprüfen Sie regelmäßig das Verfallsdatum des Dichtmittels. Vom Einsatz abgelaufener Füllflaschen ist abzuraten.